Domnau ist ein Ort ca. 40 km südlich von Kaliningrad in Russland. Vor 1945 gehörte Domnau zu Ostpreußen und Kaliningrad hatte den Namen Königsberg.

Domnau liegt auf zwei Hügeln oberhalb des Flusses Gerlach unweit der russisch-polnischen Grenze. 


Geschichte:

Der slawische Pruzzenstamm der Natanger siedelte im 13. Jahrhundert in dem südlich des Flusses Pregel gelegenen Gebiet Tummonis. In dem Christburger Vertrag von 1249 zwischen dem Deutschen Orden und den Pruzzen wird dieses Gebiet, das später der Stadt Domnau seinen Namen gab, erstmals erwähnt. Zu dieser Zeit bestand eine an der Gerlach gelegene Natangerburg, die der Deutsche Orden Ende des 13. Jahrhunderts eroberte und durch eine eigene Festung ersetzte. Im Schutze der Burg entwickelte sich eine Siedlung, in der 1321 eine Ordenskirche erbaut wurde. 1400 verlieh der Hochmeister des Deutschen Ordens Konrad von Jungingen dem Ort als Domnau das Stadtrecht. Im preußischen Städtekrieg wurden Stadt und Burg 1458 zerstört. Nach Kriegsende erhielt Deutschmeister Konrad von Egloffstein als Lohn für seine Kriegsdienste die Stadt Domnau als Lehen. Er errichtete auf einer Insel im Fluss ein neues Schloss, und die Reste der alten Burg wurden 1474 abgerissen.


Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert litt Domnau unter insgesamt sieben Stadtbränden. 1778 wurde das Schloss Domnau durch den Kammerherren von Witten aus- und umgebaut. Mit der preußischen Verwaltungsordnung von 1815 wurde Domnau in den Kreis Friedland (1927 in Kreis Bartenstein umbenannt) eingegliedert und erhielt den Sitz des Landratsamtes. Einen Eisenbahnanschluss erhielt Domnau nicht, der nächste Bahnhof war im fünf Kilometer entfernten Preußisch Eylau. 1880 lebten 2.082 Einwohner in Domnau. Schon zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt 1914 zu zwei Dritteln zerstört, wurde aber mithilfe ihrer Patenstadt Schöneberg in Brandenburg bereits 1916 wieder aufgebaut.


1945 wurde die Stadt teilweise zerstört, doch ist die Kirche bis heute gut erhalten geblieben. Als einer der ganz wenigen Orte in der Oblast Kaliningrad hat sie ihren historischen Namen in slawisierter Form behalten können.


Partnerstadt:


Seit dem 9. August 1958 besteht eine Städtepartnerschaft mit der niedersächsischen Stadt Nienburg.


Bedeutende Persönlichkeiten:

Georg Weißel, * 1590 in Domnau, Kirchenlieddichter („Macht hoch die Tür“)

Wie de Stadt Domnau to ährem Noame keem.


De Domnauer hadde önn ohle Tiede ähr Stadt opgebuut on wußte nich, wie se ähr nenne sullde. On doamoals regeerd deohl Herzog on desulld nu ö nn de nie Stadt koame on ähr denn e Noame gäwe. Na, de Domnauer beroade nu Dag on Nacht, wie se dem Herzog bewöllkommne sullde. Toletzt keemes äwaeent, dat alla de glieke Kledoasch droage sullde. Joa, oawa wat fär e Antoach sulldes denn nu antehne? E Stoatsroack on e Dreemaster hadd nich jeder, da woahnde noach väl arme Liehd, wat kunne se bloß antehne? Da keem e ganz Schlauer op den Gedanke, se warre söck alla noakt uttehne, denn sönn se alla gliek gekleedt. On wie geseggt, so deedes denn ook. Oawa nu wußtes wedda nich, wat se dohne sullde, wenn de Herzog keem. Da sähd de Borgemeister: ,,Liehd, öck warr ju wat Segge, dat ös doach ganz eenfach! Ju motte bloß noa mi kicke on noamoake, wat öck värmoak, denn ös schon alla röchtig on ons Herzog kann söckfreie.” Na joa, so wulles denn ock alla moake. - - Nu keem denn de Dag ran, wo de Herzog keem, on et wehrsehr heet on de Bremse on Fleege brommde dörche Loft. De Kutsch möttem Herzog fohr önn de Stadt rönn on de doacht, he sehg nich recht Alle Domnauer stunde noakt annestroate on noakt keem ook de Borgemeister anne Kutsch on moakd e Vabeigung, on alle Domnauer moakde em noa. On de Borge meister fung mött siener Räd an on wull dem Herzog bewöllkommne, da stock em groads e Brems oppe Hindaste On he schreeg: ,,Au!“ on klatschd söck hinde drop, öm de Brems to vaschichre. On alle Keerls deedeem noa, klatschde söck ook op ähr Hindadeel on schree ge: ,Au!“, denn so doachte, dat gehead söck so. Dat sehg nu de Borgemeister on he sähd: ,,To domm, to domm, dat mi dat ook passeere mußt!” De Herzog kickd eerscht domm, denn lacht he oawa on sähd: ,,Liehd, den Noame fär june Stadt hebb ju söck sülwst gegäwe. Sett man de beid Weerd tosamme: ,,domm” on ,,au“, on denn hebb ju den Noame Dommau on so sull june Stadt heete!” On so ös et denn ook geschehne, oawa ut Dommau ös späda Domnau gewoarde. Een ,,m“ hebbe de Domnauer tom ,,n” gemoakt. Äwa ähr Schlauheit kömmt nuscht!


BILDER VON VOR 1945

BILDER VON 2009

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